Wenn es um unsere Bio-Entenleber geht, dann garantieren wir höchste Qualität. Die Eiermacher GmbH aus Oberösterreich ist schon lange Vorreiter, wenn es um alternative Haltungsformen, einwandfreie Qualität und Tierwohlansprüche geht. Um Ihnen einen Eindruck von den Werten und der Motivation unseres Produzenten zu verschaffen, sprach ich mit Jens Eipper, Verantwortlicher für das Bio-Enten Management.
- Wie kam es dazu einen Schlachthof für Bio-Enten zu betreiben? Welche Motivation stand dahinter, sich auf biologische Enten- und Geflügelprodukte zu spezialisieren?
Eiermacher: Grundsätzlich ist die Idee für das ganze Projekt entstanden, weil wir das Bruder Hahn Projekt hatten und dazu bereits ein kleiner Schlachthof angemietet wurde. Wir kommen schon seit 1986 aus dem Geflügelbereich und es ging auch darum den Schlachthof besser auszulasten. Für uns spielt Qualität eine erhebliche Rolle. Durch das Bruder Hahn Projekt und unsere Bio-Eier, war es naheliegend auch unser Geflügel biologisch aufzuziehen.
Und wir haben dann das ganze Projekt komplett von null aufgezogen. Das heißt, es gibt jetzt zwei Partner Betriebe, die halten für uns die Enten Elterntiere, wo die Bruteier produziert werden. Die Bruteier werden dann in einer Partner Brüterei ausgebrütet, von der die Küken als Eintagsküken zu den Aufzuchtbetrieben kommen.
- Wie viele Tiere halten Sie in ihrem Hof?
Eiermacher: Wir haben 15 Partnerbetriebe, welche die Enten sieben Wochen lang aufziehen. Natürlich unter biologischen Bedingungen. Wenn die Schlachtreife erreicht ist, kommen die Tiere dann wieder zu unserem Schlachthof. Pro Betrieb sind es insgesamt 3000 bis 6000 Tiere, je nach Betriebsgröße. Die Zahl der Tiere und die Einhaltung der Standards wird durch die Bio-Verordnung streng geregelt.
- Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sicherzustellen, dass die Enten vor dem Schlachten artgerecht und tierfreundlich gehalten werden? Wie gewährleisten Sie, dass sie ein gesundes Leben führen und sich in ihrer Umgebung wohl fühlen?
Eiermacher: Alle unsere Betriebe unterliegen dem Bio-Zertifikat und damit auch jährlichen Kontrollen. Ich bin auch dafür zuständig mit unseren Partnerbetriebe im regelmäßigen Austausch zu bleiben. Alle Betriebe arbeiten demnach mit einheitlichen Werten. Unsere Tiere haben großen Auslauf, Bio-Futter und uneingeschränkte Wasserverfügbarkeit, um sich waschen zu können. Außerdem sind die Ställe mit Stroh ausgelegt, sodass die Tiere nicht wie in Frankreich oder Ungarn auf Rost sitzen müssen.
- Wie werden Sie dafür sorgen, dass die Umwelt und die natürlichen Ressourcen in Ihrem Schlachthof geschützt werden? Was sind Ihre Methoden zur Reduzierung von Abfall und Emissionen?
Eiermacher: Unser Schlachthof bezieht Energie aus Photovoltaik und wird mittels eines Heizhauses, das mit regionalem Hackschnitzel betrieben wird, geheizt. Was die Tiere angeht, versuchen wir möglichst viel zu verwerten. Das heißt, dass möglichst wenig entsorgt werden muss. Das gelingt uns noch nicht auf allen Ebenen, aber wir haben da ein Projekt in der Entwicklung, das mittelfristig dazu dienen soll, beispielsweise Federn im Schlachthof zu separieren. Diese können genutzt werden, um daraus später Dünger zu gewinnen oder Bettwäsche zu trocknen. Um Plastik einzusparen, verwenden wir FlatSkin Verpackungen aus Kartonage.
Ein weiterer Weg ist die Aufbereitung unseres schon benutzten Wassers. Dies wird in unserem neuen LKW-Waschplatz genutzt, um diese zu waschen. Das und ein allgemeines logisches Arbeiten spart einiges an Ressourcen und wird auch in Zukunft zu mehr Ersparnissen führen.
- Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, einen profitablen Schlachthof zu betreiben, während Sie gleichzeitig biologische Standards einhalten?
Eiermacher: Das Wichtigste für uns ist, dass wir die hohe Qualität halten und die Standards einhalten. Das sorgt im Umkehrschluss auch dafür, dass Kund*innen dazu bereit sind, weiterhin zu kaufen und unter Umständen entsprechende Preise zu zahlen. Wir produzieren unsere Energie und Strom zwar selbst, wir wollen aber auch unsere Mitarbeiter*innen und Landwirte fair bezahlen.
- Wie sieht Ihre Herangehensweise an die Produktion und den Vertrieb Ihrer Produkte aus? Wie möchten Sie sicherstellen, dass Ihre Kund*innen die Qualität und Nachhaltigkeit Ihrer Produkte erkennen und schätzen?
Eiermacher: Zum einen mal ganz stark durch das Produkt selbst. Die gleichbleibende Qualität ist das, was uns ausmacht. Wir versuchen da so offen und transparent wie möglich mit unseren Kund*innen umzugehen. Sei es im Gespräch auf Bio-Fachmessen oder wenn man unseren Betrieb vor Ort kennenlernen möchte.
- Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich als Betreiber eines Bio-Enten-und Geflügelschlachthofs gegenübersehen? Wie werden Sie diese Herausforderungen bewältigen und Ihre biologischen Praktiken beibehalten?
Eiermacher: Zum einen natürlich der steigende Kostendruck durch die Energiepreise. Weiterhin ist eine große Herausforderung, dass unser Produkt sehr stark saisonal orientiert ist. Als Folge planen wir neue Angebote zu entwickeln - auch mit Blick auf die Grillsaison. Wir wollen unsere Bio-Enten allgemein populärer machen, zu einem hochqualitativen Ganzjahresprodukt. Nicht nur zu Weihnachten.
- Wie können Verbraucher*innen dazu beitragen, die Nachhaltigkeit und Tierfreundlichkeit Ihrer Produkte zu fördern? Welche Schritte können sie unternehmen, um den Wandel zu unterstützen?
Eiermacher: Punkt eins zur Förderung der Nachhaltigkeit und Tierfreundlichkeit wäre erst einmal zu unseren Produkten und Bio-Produkten allgemein zu greifen. Damit können Verbraucher*innen ein starkes Zeichen für höchste Tierwohl- und Zuchstandards setzen. Verbraucher*innen sollten sich zudem intensiver mit den Hintergründen ihrer Nahrungsmittel beschäftigen. So wie es beispielsweise bei euren Kunden der Fall ist, die zu tiefreundlichen Happy Foie Produkten statt konventioenller Foie Gras greifen. Verbraucher*innen stellen sich die Frage, wie entsteht die klassische Stopfleber normalerweise und welche nachhaltigen Alternativen gibt es. Durch diese Kontrastbildung und Auseinandersetzung kommt die Philosophie eher ins Gespräch und treibt auch die Werbung für das Produkt voran.
Der Wandel kann zudem noch stärker unterstützt werden, wenn Zeitungen und Medien intensiv und transparent darüber berichten. Die Betriebe, eben wie der Bruder Hahn Betrieb, treten mit Offenheit und Transparenz auf. Dies legt das Augenmerk auf das hohe Niveau im Umgang mit den Tieren und die Qualität der Produkte. Diese Qualität kommt in die Regale, die Verbraucher*innen bringen sie in den Umlauf und der Kreislauf ist so wieder geschlossen.
Falls Sie mehr über die Eiermacher GmbH erfahren möchten, lesen Sie hier.
Bildquelle: Eiermacher GmbH